Die Sage von dem wilden Ritter Wolf von Bl. und seiner Verwandtschaft: Vater Rupprecht von Bl. und dessen Oheim Sigbert von Bl.
Geschichtlich gab es im Land zwischen 1250 – 1273 starke Veränderungen. Die Staufer verloren an Einfluß, und selbst Kaiser Friedrich lockerte die festen Verbindungen zu den Grafen auf. Heinrich I. von Neuffen starb 1246 und 1250 Kaiser Friedrich II. Die Staufer verfielen, die Neuffen verloren an Einfluß und es begann die Zeit des Interregnums. Die Württemberger wurden mächtiger. Dieses Chaos führte dann dazu, daß besonders kleine Burgbetreiber selbständig wurden und ihre Existenz auf eigene Faust sichern mußten. Dabei entstanden im ganzen Reich sog. Raubschlösser. Gottfried von Neuffen, ein bekannter Minnesänger, war Sohn und Erbe von Heinrich I. Der saß – 100 Km weit von Burg Blankenhorn – auf Hohennneuffen, und hatte wohl kaum Zugriff zu den Ereignissen im Zabergäu. Damit wurde Burg Blankenhorn zum Räuberschloß. Die Magenheimer sollen dem Treiben ein Ende gemacht haben. Auch Martin Crusius, der Tübinger Historiker, - 1526 - 1607, behauptet in seinen "Schwäbischen Annalen", daß Burg Blankenhorn ein Raubschloß gewesen sei. Diese, nicht bewiesene Geschichte, die besonders im 19.Jh. romantisch verklärt wurde, könnte, wenn sie passiert wäre, in der Interregnumszeit passiert sein.
Stand 2011.
Die Sage vom wilden Ritter Wolf v. Blankenhorn
Was türmen dort für alte Mauern |
Und aus dem Keller steigt die bleiche gequälte Elsbeth jetzt hervor. Des teuren Saüglings kalte Leiche hält sie auf mattem Arm empor. Sie mag des Tages Licht nicht tragen es leuchtet ja nur ihren Schmerz. Gebrochen durch es Wütrichs Plagen war schon der armen Mutter Herz. Sie starb am heimatlichen Born, schnell endete auch Blankenhorn Was schwebt dort auf den alten Mauern im Mondlicht auf des Strombergs Höh? Was tönet in des Sturmes Schauern ins Tal hinab, wie Ach und Weh? Elsbeth ist's, die geisterbleiche, Im Arme das geliebte Kind, stiegen aus dem Schattenreiche. Ihr Klagelied verhallt im Wind. Der Wanderer im grünen Korn blickt bebend auf zum Blankenhorn. Und knurrend vor des Weibes Füße wälzt sich ein schwarzer Pudel her. Die großen Feueraugen schießen wie Wetterleuchten, kreuz und quer. Es lüstert ihn herabzusteigen gewohntem Raube nach zu ziehn. Allein umsonst, er muß sich beugen dem Winke der Gebieterin. So richtete des Himmels Zorn den Ritter Wolf von Blankenhorn. Wenn dann der Tag beginnt zu grauen, der frühe Hahn zur Arbeit ruft, steigt Elsbeth auf zu lichter Auen, getragen von des Äthers Duft. Den Pudel aber ziehts zur Erde, bestimmt ist ihm ein feuchtes Grab. Er stürzt mit kläglichen Gebärden ins tiefe Burgverließ hinab. Und schweigend ragt aus Waldes Dorn die Burgruine Blankenhorn. Verfasser Unbekannt |
Die klagende Elsbeth im Burgverlies
Träume aus den goldnen Stunden selige Zufriedenheit ha, wo seid ihr hingeschwunden Blder aus der Rosenzeit? Freuden hab ich nicht gefunden in der Ehe, wie ich gemeint.
Schwestern, daß euch meine Klage eine ernste Warnung sei! Mit dem ersten Hochzeitstage eilt ihr in die Sklaverei. Nehmet klüger eure Triebe Stunden vorher in Betracht.
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Wolf, der sich zu meinen Füßen Gegenliebe flehend wand, Flieht zurück vor meinen Küssen seit uns Priesters Hand verband.
Hat der Ehestand nur Strafe? Götter, was habe ich getan? Er, einst meines Winkes Sklave, wird nun leider mein Tyrann.
Und bedenkt: Das Grab der Liebe ist die erste Hochzeitsnacht. |
Aus A. Koch: Die Ritterburgen und Bergschlösser im Königreiche Württemberg.