Wenn man von Sirchingen kommend die Kanzstraße bis zum Waldrand folgt, dann entdeckt man einen Forstweg, der, leicht bergab gehend, direkt zu der Burgstelle Blankenhorn führt. In 20 Minuten kann man die Stelle erreichen. Ein kleines Schild, an einen Baum genagelt, weist darauf hin: Ruine Blankenhorn.

      Hier haben also die frühen Blankenhörner ihr Domizil gehabt. Auf einem Bergsporn von ca 700qm Fläche stand eine Schildmauerburg, erkenntlich an dem erhaltenen Halsgraben. Eigentlich kann das kaum eine Burg gewesen sein, denn die Wehrhaftigkeit war eher schwach. Auch als Flucht - oder Schutzburg war sie ungeeignet.

    Im 13.Jh. waren im Schwäbischen Schildmauerburgen sehr verbreitet. Eine typische Staufische Bauweise. Entstanden ist die kleine Burg zu der Zeit, als Heinrich I von Neuffen seine Expansionspläne schuf. Wahrscheinlich wurde diese Anlage mit Untersützung von Heinrich geschaffen. Er hatte seine Getreuen auf "Blankenhorn" umgetauft und wollte ihnen einen Vorzeigebau zur Verfügung stellen. - Eine Art Aufwertung.

 Gezeichnet von E. Strähle Römerstein - Böhringen
Gezeichnet von E. Strähle Römerstein - Böhringen

Aber - eine Klimaverschiebung, die so genannte  "Kleine Eiszeit", (14. - 18. Jh.) ließ ein Leben auf dem Anwesen nicht mehr zu. Bis ca. 1350 war das Areal bewohnt, dann verließen die Eigentümer das Bürgle und zogen sich auf ihre Güter zurück, die sie erfolgreich bewirtschafteten.

       - Conz Bl. ist dort noch geboren - 

    Diese markierte Landkarte aus dem Jahre 1792 zeigt die Grenzen von Gemarkungen aus dem 15Jh bei der Ortschaft Sirchingen - heute Stadtteil von Bad Urach. Der rote Punkt in dem gelb umrandeten Gebiet ist der Ort der ehemaligen Burg Blankenhorn. Dieses Gebiet hat eine Größe von 1000 Morgen und war Eigentum der Blankenhorn im 14. Jh. Damit ist der Beweis erbracht, daß die kleine Schildmauerburg in Blankenhornschem Besitz und von ihnen bewohnt war.   

     Wenn irgend jemand mal den Schutthügel abtragen würde, dann kämen  sicher noch Mauerreste zum Vorschein, die ein genaueres Bild der Anlage geben würden. Zum Anderen käme das dem Gesamteindruck des Platzes zu gute.                                

Stand 2012